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Unisex in der Altersvorsorge – Jetzt handeln!

September 2012

Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich – nach den Regeln der Versicherer jedoch bisher nicht. So zahlen Frauen in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) bislang höhere Beiträge für die gleiche Leistung als Männer, weil sie laut Statistik eine höhere Lebenserwartung haben. Ab dem 21.12.2012 darf das Geschlecht bei der Berechnung von Versicherungsbeiträgen generell keine Rolle mehr spielen. Der Grund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) von 2011. Dieser hatte entschieden, dass unterschiedliche Tarife für Männer und Frauen diskriminierend sind.

Kurios ist, dass die betriebliche Altersvorsorge vom Unisex-Zwang eigentlich ausgenommen ist. Arbeitgeber sollten jedoch auch in der bAV gleich auf Unisex-Tarife setzen, da eine erneute Klage vor dem EuGH wohl nur eine Frage der Zeit ist. Zudem richten sich die Versicherer bereits auf den 21.12.2012 als Deadline ein und stellen ihre Tarife entsprechend um.

Welche Auswirkungen sich für die betriebliche Altersvorsorge ergeben, schildern wir Ihnen nachstehend:

Für Männer wird es teuer

Da die deutlich günstigeren „Männer-Tarife“ nur noch in diesem Jahr gelten, sollten Männer, die ohnehin den Abschluss einer betrieblichen Altersvorsorge planen, noch in diesem Jahr handeln. Die Versicherer rechnen mit bis zu 4 % teureren Prämien.

Auch für Frauen heißt es: Jetzt handeln!

Generell gilt beim Sparen für die Rentenzeit: Je früher man mit dem Ansparen einer Altersvorsorge startet, desto besser – der Zinseszinseffekt kommt besser zum Tragen. Zudem können Frauen sich bei vielen Versicherern bereits jetzt die für sie günstigeren Tarife sichern. Deswegen heißt es auch für Frauen: Jetzt handeln!

Auch Erhöhungen sollten jetzt vorgenommen werden

Bereits bestehende Verträge sind selbstverständlich von diesen Tarifumstellungen nicht betroffen. Aufpassen muss man jedoch, wenn man seinen Vertrag anpassen möchte, z. B. um eine höhere Leistung zu vereinbaren. Dies kann unter Umständen als Neuabschluss gelten. Ob dies zutrifft, muss abhängig vom Versicherer individuell geprüft werden.

Wechsel-Option

Viele Versicherer bieten zudem eine Wechsel-Option für den Fall an, dass der Beitrag im nächsten Jahr mit dem Unisex-Tarif günstiger sein sollte.

Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die drohende Altersarmut sind die Unisex-Tarife nur ein weiteres Argument, jetzt zu handeln. Fest steht auch, dass die betriebliche Altersvorsorge aufgrund der Ersparnisse bei Steuern und Sozialabgaben auch im kommenden Jahr die attraktivste Form der Altersvorsorge bleibt.