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Die Lebenserwartung steigt weiter

Oktober 2012

Das Statistische Bundesamt (Destatis) rechnet bei einer Fortsetzung der aktuellen Entwicklung damit, dass die Lebenserwartung von Frauen und Männern auch weiter beachtlich ansteigen wird.

Die neue Sterbetafel trägt den unspektakulären Namen „Periodensterbetafel 2009/2011“. Nach ihr ergibt sich für neugeborene Jungen eine Lebenserwartung von 77 Jahren und neun Monaten. Damit hat sich die Lebenserwartung gegenüber der Sterbetafel von 2008/2010 um drei Monate verlängert. Davor betrug der Zuwachs im Vergleich zur Sterbetafel 2007/2009 zwei Monate. Die Lebenserwartung bei neugeborenen Mädchen hat sich nach Angaben von Destatis um zwei Monate auf nun 82 Jahre und neun Monate verlängert. In der Vorperiode hatte sich ein Zugewinn von einem Monat ergeben.

Auch Ältere leben länger

Auch für ältere Menschen hat die Lebenserwartung mit der neuen Sterbetafel weiter zugenommen. Die so genannte ferne Lebenserwartung beträgt für einen 65-jährigen Mann noch 17 Jahre und sechs Monate. 65-jährige Frauen können statistisch gesehen mit einer weiteren Lebenszeit von 20 Jahren und acht Monaten rechnen. Die weitere Lebenserwartung beider Geschlechter im Rentenalter ist beachtlich – deswegen ist auch die aktuelle Rentendiskussion relevant.

Zusammenhang mit der Rente mit 67

Interessant ist der Querschluss zur Rente mit 67. Wenn man den Zuwachs der Lebenserwartung hochrechnet, kann man vorhersagen, ob die zusätzliche Lebenserwartung die längere Lebensarbeitszeit ausgleicht oder nicht. Das Ergebnis ist eindeutig. Zum Zeitpunkt der Rente mit 67 (im Jahre 2029) wird das längere Arbeiten durch die gestiegene Lebenserwartung mehr als ausgeglichen sein.

Perioden- und Generationensterbetafeln

Die aktuell veröffentlichte Periodensterbetafel ist eine Momentaufnahme. Sie erfasst altersspezifische Sterblichkeiten von gleichzeitig lebenden Generationen. Periodentafeln beschreiben daher modellhaft die Sterblichkeitsverhältnisse gleichzeitig lebender Generationen innerhalb eines relativ kurzen Beobachtungszeitraums.

Dahingegen beschreibt die von Destatis im Vorjahr veröffentlichte Generationensterbetafel die Lebenserwartung eines Geburtenjahrganges. Man nimmt für die Berechnung dieser Sterbetafeln an, dass die Sterblichkeit nicht nur vom Alter und eventuell vom Geschlecht, sondern zusätzlich auch vom Geburtsjahrgang abhängt. Hierdurch lässt sich die steigende Lebenserwartung für später geborene Personen berücksichtigen. Nach der aktuell geltenden Generationensterbetafel hat ein im Jahr 2009 geborener Junge eine Lebenserwartung von 86 Jahren und fünf Monaten, ein Mädchen aus dem gleichen Jahrgang sogar eine Lebenserwartung von 90 Jahren und acht Monaten. Die Generationensterbetafeln werden normalerweise für Rentenversicherungen herangezogen.