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Retten Sie Ihre Rente!

Mai 2013

Die Auswirkungen der Niedrigzinsphase werden aktuell in den Medien breit diskutiert.  Nicht nur das auf Konten der Verbraucher Ersparte wird aufgefressen, zunehmend leidet auch die private Altersvorsorge. Und ein Gegensteuern ist schwierig, solange die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin ihre Politik der niedrigen Zinsen verfolgt.

Zinsen früher und heute

Der aktuelle Map-Report zeigt die dramatischen Veränderungen im Verlaufe der Jahre. Sparer, die in den 1970er-Jahren 1.200 € p. a. in eine kapitalbildende Lebensversicherung eingezahlt haben, bekamen 30 Jahre später noch 104.600 € ausbezahlt. Der Grund für diese attraktive Auszahlung liegt in den hohen Zinsen der 1980er und 1990er Jahren. Wer erst in den 1980er Jahren mit der Vorsorge anfing, bekommt heute mit 84.453 € bereits satte 20.000 € weniger ausbezahlt.

Doch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Vorausgesetzt, die Zinsen blieben auf dem heutigen Niveau, bekäme jeder, der heute anfängt 1.200 € im Jahr in eine kapitalbildende Lebensversicherung einzuzahlen, nach 30 Jahren nur noch 62.055 € ausbezahlt.

Dennoch handeln!

Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten warnt in der Bildzeitung dennoch eindringlich: „Viele scheuen sich davor, heute noch einen Vertrag für eine private Altersvorsorge abzuschließen. Aber das ist grundsätzlich falsch!“. Altersarmut könne nur umgangen werden, wenn jeder zusätzlich zur gesetzlichen Rente etwas für seine Altersvorsorge tue.

Nicht kündigen!

Etwa 80 % der Lebensversicherungen werden vorzeitig gekündigt. Viele Vorsorgesparer greifen bei einer größeren Anschaffung, für die Geld fehlt, auf die Lebensversicherung zurück. Dies bezeichnet Thorsten Rudnik als grundsätzlich falsch.

Die Lebensversicherung ist nicht als kurzfristiger Sparvertrag angelegt, sondern als langfristige Geldanlage. Nur dann kann heute noch mit einer akzeptablen Rendite gerechnet werden.

Rudnik warnt aktuell vor Neuabschlüssen von klassischen Lebens- oder Rentenversicherungen. Steuerprivilegien gibt es seit 2005 nicht mehr, und die Niedrigzinsen der EZB zwingen die Versicherer, ihre Überschüsse auf ein Minimum zu reduzieren.

Die bessere Alternative

Derzeit gibt es kaum attraktive Vorsorgewege, um sich für sein Rentenalter zu wappnen. Rudnik rät allen, die jetzt mit dem Sparen anfangen wollen, zu einer betrieblichen Altersvorsorge.

Der Grund liegt im Ihnen sicher bekannten Brutto-Netto-Effekt. Der Renten-Spar-Anteil wird vom Arbeitgeber vom Bruttogehalt (vor Steuern und Sozialversicherungsabgaben) einbehalten und beim Versicherer angelegt. Zwar ist die spätere Rente voll steuerpflichtig, aber aufgrund der geringeren Einkünfte zahlt der Rentner auch weniger Steuern. So bleibt am Ende mehr.

Fragen Sie Ihren Chef

Der Bund der Versicherten rät Arbeitnehmern, den Chef explizit auf das Thema betriebliche Altersvorsorge anzusprechen. Nicht nur auf das generelle Angebot, zu dem jedes Unternehmen gesetzlich verpflichtet ist, sondern auch auf eine finanzielle Beteiligung. Arbeitgeber sind zwar nicht verpflichtet, die Ersparnisse bei den Lohnnebenkosten weiterzugeben, dennoch machen dies viele Firmen. Vielleicht hilft ja eine Anfrage beim Chef oder beim Betriebsrat.

Mehr sparen!

Die Bildzeitung rät in ihrer Ausgabe vom 14.5.2013 gar dazu, allenfalls in die betriebliche Altersvorsorge mehr Geld einzuzahlen. Dabei wird auf die 4 % der Beitragsbemessungsgrenze (West) der Rentenversicherung verwiesen. Bis zu diesem Wert (in 2013: 2.784 Euro p. a.) kann aus dem Bruttogehalt unversteuert und sozialabgabenfrei für die Rentenzeit gespart werden. Weitere 1.800 € können im Jahr steuerfrei einbezahlt werden.

In Zeiten niedriger Zinsen ist es umso wichtiger, sich für den individuell effektivsten Weg zur Altersvorsorge zu entscheiden. Gar nicht zusätzlich vorzusorgen, ist ganz sicher nicht die Lösung zur Verhinderung der drohenden Altersarmut.