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Zusatzbeiträge der Krankenkassen

Januar 2014

Laut Koalitionsvertrag soll der Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) von heute 15,5 auf 14,6 % sinken. Zusätzlich entfällt der Sonderbeitrag von 0,9 %, der ja heute Bestandteil des Beitrages der Versicherten ist (nicht der Arbeitgeber). Pauschale Zusatzbeiträge in festen Eurobeträgen dürfen Kassen dann anders als heute nicht mehr erheben. Dies wird in Zukunft über prozentuale Zusatzbeiträge ausgeglichen.

Da die Regierung den Krankenkassen also erlauben will, den Zusatzbeitrag anzuheben, wird den gesetzlich Versicherten in Zukunft wohl tiefer in die Tasche gegriffen. Beitragssteigerungen von bis zu 1,7 % werden dann möglich, eine spürbare Änderung für das eigene Portemonnaie.

Neue Finanzierung des Beitragssatzes

Nach Vorstellung von Union und SPD wird der Beitragssatz zukünftig bei 14,6 % des Einkommens festgeschrieben. Hiervon tragen Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils die Hälfte. Der Sonderbeitrag soll durch die angedachte Reform wegfallen. Den Krankenkassen bleibt aber ein Schlupfloch: Wenn die Kassen dennoch mehr Geld brauchen, so dürfen sie eben prozentuale Zusatzbeiträge von ihren Versicherten erheben. 

Der Präsident des Bundesversicherungsamts, Maximilian Gaßner, rechnet damit, dass spätestens 2015 alle Krankenkassen Zusatzbeiträge erheben werden. „Unter der Annahme, dass sich Einnahmen und Ausgaben wie in der Vergangenheit weiterentwickeln, ist mit einem Zusatzbeitrag in 2017 von 1,6 bis 1,7 Prozent zu rechnen“ sagt Gaßner.

2014 noch keine Zusatzbeiträge?

Anders sieht es die Vorsitzende der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer. Sie hält die gesetzliche Krankenversicherung zunächst noch für gut ausgestattet und geht deswegen davon aus, dass 2014 keine Zusatzbeiträge erhoben werden. Laut AOK-Chef Jürgen Graalmann stiegen allerdings die Ausgaben der Kassen doppelt so schnell wie Löhne und Gehälter, die Basis der Beiträge. Er sieht daher in den kommenden Jahren spürbare Beitragserhöhungen von bis zu 1,5 % des Einkommens.

Zu geringe Einnahmen in der GKV

Jürgen Graalmann erläutert weiter, dass die GKV im Durchschnitt vier Milliarden mehr ausgibt, als sie über die Beiträge der Versicherten einnimmt. Maximilian Gaßner erwartet auch für die Zukunft, dass die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben bestehen bleibt, zumal die politische Ausrichtung ja eher in Richtung mehr Leistungen tendiert.