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Sparen für die Vorsorge wird zu teuer

November 2014

Das Bild, wir Deutschen seien ein sparsames Volk, beginnt zu bröckeln. Denn das Sparen für die Altersvorsorge wird zu teuer. Jeder Dritte spart nicht mehr für sein Rentenalter – dies ist nicht nur das Ergebnis einer Studie des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Es ist auch eine erschreckende Erkenntnis angesichts der sich verschärfenden Altersarmut.

Viele sparen nicht mehr, weil sie sich diese Vorsorge nicht mehr leisten können. Noch vor zwei Jahren hatte nur jeder Fünfte angegeben, aktuell kein Geld zurück zu legen und auch nicht zu planen, dies zu tun. Aktuell sagen 16 % der Befragten, sie könnten sich das Sparen für schlechtere Zeiten nicht leisten. 2012 waren es noch 4 % weniger.

Insbesondere Geringverdiener betroffen

Wer weniger als 1.000 Euro im Monat verdient, hat es besonders schwer. Von diesen Menschen gibt jeder Zweite an, nicht für die Rentenzeit vorgesorgt zu haben. Hiervon geben wiederrum 40 % an, sich das Sparen nicht leisten zu können. Doch auch Menschen mit höheren Einkommen sind nicht so aktiv, wie sie sein könnten und ggf. auch sein müssten. Von denjenigen, die monatlich ein Einkommen von mehr als 2.500 Euro haben, geben 21 % an, keine aktive Altersvorsorge zu betreiben.

Insbesondere die jüngere Generation hat den Ernst der Lage noch nicht erkannt. Bei den unter 29-Jährigen kümmert sich nur jeder Zweite um das Thema Altersvorsorge. Immerhin ist dies eine Steigerung von 29 % im Vergleich zum Vorjahr. Von denjenigen, die in dieser Altersgruppe nicht sparen, gibt wiederum die eine Hälfte an, sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt zu haben. Die andere Hälfte sagt, sie könne sich die Vorsorge nicht leisten. Immerhin scheinen die jungen Menschen zumindest über die Situation aufgeklärt zu sein. Praktisch keiner der unter 29-Jährigen glaubt mehr, dass die gesetzliche Rente im Alter reichen wird.

Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon sagt hierzu: „Tatsächlich droht eine schleichende Entwertung des Sparprozesses in Deutschland. Dem muss gegengesteuert werden“. Die Bedeutung des Sparens müsse insbesondere mit Blick auf mittlere und einkommensschwache Haushalte als Maßnahme zum Vermögensaufbau wieder besonders betont werden.

Ein Lichtblick

Auch wenn die Autoren der Studie in ihren Ergebnissen sicher einige negative Aspekte schildern, die ggf. die Situation im Hinblick auf die zunehmende Altersarmut in Deutschland weiter verschärfen könnte. So gibt es doch auch Positives zu berichten: 58 % der Befragten beschreiben die eigene finanzielle Situation als gut bzw. sehr gut.