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Entgeltumwandlung am attraktivsten

April 2012

Wer keine betriebliche Altersvorsorge über Entgeltumwandlung nutzt, verzichtet auf die Vorteile der lukrativsten Form der Altersvorsorge in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung.

Das Rentenniveau liegt in diesem Jahr durchschnittlich bei 47 % des letzten Bruttogehalts. Da jedoch in der Regel ein Rentenniveau von 80 bis 90 % angestrebt werden sollte, um den erarbeiteten Lebensstandard zu halten, ist eine eigenverantwortliche Zusatzvorsorge über die zweite und/oder dritte Säule der Altersvorsorge notwendig. Das Magazin Focus-Money und das Institut für Vorsorge- und Finanzplanung haben untersucht, welche Sparformen der Altersvorsorge zum Füllen der Versorgungslücke am attraktivsten sind.

Die Entgeltumwandlung als Sieger

Die Studie hat ergeben, dass die Entgeltumwandlung (betriebliche Altersvorsorge) die renditeträchtigste Form der Altersvorsorge ist. Die Nettorenditen nach Steuern und Abgaben liegen noch über denen der ebenfalls hoch subventionierten Riester- und Rürup-Renten.

Für den ersten Platz reicht alleine die staatliche Förderung der Entgeltumwandlung aus. Sollte der Arbeitgeber sich durch einen Zuschuss beteiligen, steigt die Attraktivität der betrieblichen Altersvorsorge noch weiter.

Staatliche Förderung bei der betrieblichen Altersvorsorge

Da bei der Entgeltumwandlung über den Betrieb aus dem Bruttogehalt gespart wird, werden weniger Steuern und Sozialabgaben an den Staat abgeführt. So kann z. B. ein 35-jähriger lediger Mann in 2012 steuer- und sozialabgabenfrei 224 Euro monatlich für die Altersvorsorge sparen. Da diese 224 Euro von seinem Bruttogehalt abgezogen werden, verringern sich auch die zu leistenden Steuern und Sozialabgaben. So vermindert sich sein Nettogehalt lediglich um etwa 95 Euro - hierfür werden jedoch jeden Monat 224 Euro für die Altersvorsorge angelegt. Dieser Brutto-Netto-Effekt macht die Entgeltumwandlung hoch attraktiv.

Geförderte Vorsorge schlägt nicht-geförderte Vorsorge

Aus der staatlichen Förderung resultiert, dass die betriebliche Altersvorsorge und auch die anderen geförderten Vorsorgewege (Riester- und Rürup-Rente) lukrativer sind, als ungeförderte Alternativen wie die klassische Rentenversicherung oder Investmentfonds.

Eine betriebliche Altersvorsorge über eine klassische, festverzinsliche Direktversicherung lässt den Sparer auf eine Nettorendite nach Steuern und Abgaben von 4,81 % hoffen. Wählt man eine fondsbasierte Anlage, darf man sich im Durchschnitt sogar über 5,88 %  freuen. Damit liegt die Nettorendite der betrieblichen Altersvorsorge um 1,14 bis 1,47 % vor den anderen Vorsorgeformen.

Riester-Rente besser als ihr Ruf

Die Riester-Rente rechnet sich sogar bei „förderschädlicher“ Verwendung. Sie lohnt sich also sogar dann, wenn die Sparer „vertragsbrüchig“ werden und sich das Kapital komplett auszahlen lassen. Zwar müssen in diesem „förderschädlichen“ Fall die staatlichen Zulagen und die Steuervorteile zurückgezahlt werden. Die Erträge, die mittels der staatlichen Förderung erzielt wurden, bleiben jedoch beim Vorsorgesparer. Selbst eine so verwendete Riester-Rente erwirtschaftet ein 30 % höheres Nettoguthaben als eine klassische Rentenversicherung.

Nicht erst diese Studie zeigt, dass man beim Sparen für die Rentenzeit unbedingt auf die Möglichkeiten der staatlichen Förderung zurückgreifen sollte.