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Die Gefahr der Altersarmut spitzt sich zu

November 2014

Die Altersarmut ist auf dem Vormarsch. Insbesondere in den alten Bundesländern rutschen immer mehr Menschen in die Altersarmut ab und sind auf Grundsicherungsleistungen des Staates angewiesen. Alleine in 2013 ist die Zahl der Bezieher von Leistungen der Grundsicherung um sieben Prozent gestiegen. Diese Zahl bezieht sich auf alle Betroffenen zwischen 18 und 65 Jahren. Die Hälfte hiervon ist jedoch schon über 65 Jahre alt.

Diese aktuellen Zahlen veröffentlichte kürzlich das statistische Bundesamt Destatis. Erneut forderte die Opposition die Regierung auf, ein effektives Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Altersarmut zu schnüren.

Fast eine Million Menschen

Insgesamt sind damit in Deutschland 962.187 Menschen zwischen 18 und 65 Jahren Empfänger der Grundsicherung. Der Anteil der über 65-Jährigen ist dabei alleine in 2013 um 7,4 % gestiegen. Damit sind fast 500.000 Menschen von akuter Altersarmut betroffen. Vergleicht man diese Zahl mit dem Jahre 2009, so ergibt sich gar ein Anstieg um 25 %.

Ende 2013 waren damit von 1.000 Bundesbürger immerhin bereits 30 auf Grundsicherung im Alter angewiesen. Frauen sind hierbei noch gefährdeter – pro 1.000, die über 65 Jahre alt sind, wurden 26 Männer und 33 Frauen als betroffen erfasst.

Dabei zeigt sich, dass der Westen bzw. die alten Bundesländer stärker betroffen sind. In den neuen Bundesländern sind längere Zeiten, in denen die Menschen während der DDR-Zeiten beschäftigt waren und so Beiträge entrichtet haben, positive Einflussfaktoren.

Wer ist am stärksten betroffen?

Weiter stellt Destatis fest, dass insbesondere westdeutsche Frauen der Altersgruppe 65 plus auf die Grundsicherung angewiesen sind. Und auch regional gibt es mit Hamburg und Bremen Schlusslichter.

Noch ist die Lage in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Ländern entspannt. Am wenigsten Probleme hinsichtlich der Altersarmut haben aktuell noch die Menschen in Sachsen und Thüringen. Doch dies wird sich aufgrund der gestiegenen Arbeitslosigkeit in den kommenden Jahren ändern.

Die Opposition fordert Maßnahmen

Angesichts der Zunahme der Altersarmut fordern Sozialpolitiker der Opposition Gegenmaßnahmen. „Die Welle der Altersarmut, die auf uns zukommt, wird immer größer“ sagt der rentenpolitische Sprecher der Linken Mathias Birkwald. Die Linke fordert eine solidarische Mindestrente von 1.050 Euro im Monat. Auch die Sozialpolitiker Markus Kurth und Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn von Bündnis 90/Die Grünen schlagen in dieselbe Kerbe – die Dynamik der Armutsentwicklung sei mehr als Besorgnis erregend: „Wir fordern die Bundesregierung auf, umfassende Maßnahmen gegen die Altersarmut zu ergreifen“. Die Grünen dringen auf eine steuerfinanzierte Garantierente für langjährig Versicherte.